
Corinna
Niemeyer
D i r i g e n t i n
Corinna Niemeyer ist seit September 2020 Directrice Artistique und Chefdirigentin des Orchestre de Chambre du Luxembourg . Zuvor war sie zwei Jahre (2018-20) Assistenzdirigentin des Rotterdam Philharmonic Orchestra.
Ihre Begeisterung für fundierte Interpretation und innovative Vermittlung von Musik spiegelt sich in der Bandbreite ihrer Aktivitäten als Gastdirigentin wider, die Ensembles für historische Aufführungspraxis, Uraufführungen, interdisziplinäre Projekte, Oper sowie sinfonische Projekte umfasst.
Zu den Höhepunkten der Saison 2022-23 gehört ihr Debüt am Royal Opera House London mit Brittens Rape of Lucretia, in einer Koproduktion zwischen dem Royal Opera House London und Britten Pears Arts. Neben regelmäßigen Engagements mit ihrem Orchester Orchestre de Chambre du Luxembourg wird Corinna in der Saison 2022-23 u. a. mit dem Royal Liverpool Philharmonic, dem Ensemble Modern, dem Hallé, dem Helsingborg Symphony Orchestra, dem Saarländischen Staatsorchester und dem Orquesta Sinfónica de Tenerife auftreten.
In der vergangenen Saison dirigierte Corinna erfolgreiche Debüts beim Danish National Symphony Orchestra, der Kammerakademie Potsdam, dem MDR Sinfonieorchester, dem Beethoven Orchester Bonn, der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz und der Real Filharmonía de Galicia. Corinna hat auch ihre Zusammenarbeit mit dem Orchester Les Siècles fortgesetzt und debütierte im Februar 2022 an der Opéra de Lille mit Ravels L'enfant et les sortilèges, gespielt auf historischen Instrumenten.
Als Gastdirigentin folgte sie Einladungen des Gürzenich-Orchester Köln, des Konzerthausorchesters Berlin, des Yomiuri Nippon Symphony Orchestra Tokyo, des Musikkollegium Winterthur, der Komischen Oper Berlin, u.a.
Auch als Operndirigentin profiliert (Oper Köln, Opéra National du Rhin, Theater Augsburg, Theater St.Gallen), debütierte in der vergangenen Spielzeit an der Opéra de Metz mit Rossini Le Comte Ory und am Grand Theatre de la Ville de Luxembourg mit einem Doppelabend von Viktor Ullmanns einaktiger Oper Der Kaiser von Atlantis und der Uraufführung von Eugene Birman En vertu de... über die Europäische Menschenrechtskonvention.
Auch in ihrer zweiten Saison mit dem Orchestre de Chambre du Luxembourg wird Corinna ihren innovativen Ansatz bei der Programmgestaltung verfolgen. Zu den Höhepunkten gehören: die Kombination der Naturklänge von Les Élémens des Barockkomponisten Jean-Féry Rebel mit dem Vogelgesang in Rautavaaras Cantus Arcticus; die Erforschung der musikalischen Beziehungen zwischen den Werken von Robert Schumann und seiner französischen Kollegin Louise Farrenc; die Wiederbelebung eines Dada-Kabaretts mit Schönbergs Cabaret Songs, Stücken von Milhaud und Ibert und den Mysteries of the Macabre des Jubiläumskomponisten Györgi Ligeti.
Corinna Niemeyer ist Preisträgerin mehrerer internationaler Dirigierwettbewerbe (Tokyo International Conducting Competition 2015, Talent Chef d’orchestre 2014 Paris).
Seit 2012 arbeitet sie mit Francois-Xavier Roth zusammen und assistierte ihm beim SWR-Sinfonie-Orchester Baden-Baden und Freiburg, an der Oper Köln und beim Orchester „Les Siècles“ bei zahlreichen Projekten - u.a. bei zeitgenössischen Programmen z.B. für das „Musikfest Berlin“, sowie bei „Les Troyens“ auf historischen Instrumenten beim Festival Berlioz 2019 und 2021. Mehrfach arbeitet sie auch als Assistentin von Ivan Fischer, Lahav Shani und Yannick Nezet-Séguin.
Begeistert, Musik auf immer neue Weisen zu vermitteln, ist Corinna Niemeyer inzwischen für ihre kreativen und publikumsgerechten Konzert-Moderationen bekannt. Seit 2016 engagiert sie sich im Projekt DEMOS der Philharmonie Paris und hatte die Leitung mehrerer Kinderorchester inne.
In ihrer bereits im Studium begonnenen Tätigkeit als Künstlerische Leiterin des Orchestre Universitaire de Strasbourg etablierte sie das Orchester als eines der aktivsten Universitätsorchester Europas und wurde von der Europäischen Kommission eingeladen, den Trauerakt für Helmut Kohl im Europäischen Parlament musikalisch zu begleiten. Von 2016 bis 2018 wirkte sie als Dozentin und Chefdirigentin an der Sorbonne Universität Paris.
Corinna Niemeyer studierte an der Hochschule der Künste Zürich, sowie an den Musikhochschulen Karlsruhe, München und Shanghai Orchesterdirigieren, Schulmusik und Violoncello. Prägende Anregungen erhielt sie in Meisterkursen bei Bernard Haitink, Riccardo Muti, Esa-Pekka Salonen und David Zinman.
Für ihr grenzüberschreitendes kulturelles Engagement wurde sie vom Deutschen Generalkonsulat in Straßburg mit dem „Preis der deutsch-französischen Freundschaft“ 2018 ausgezeichnet.